
Innovation
Individuell auf den Bedarf abgestimmte Lösungen im Bereich der Wasserwirtschaft sind die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Betrieb.
Durch Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem demografischen Wandel und den damit einhergehenden Veränderungen in Flora und Fauna, sollen zukünftige Anlagen der Siedlungswasserwirtschaft nicht nur der Umwelt und der Gesundheit des Menschen dienen, sondern sollen vielmehr auch mit einem Höchstmaß an Versorgungssicherheit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser verbunden sein.
In den individuell geplanten Pilotierungen für die Wasser- und Abwasserbranche spielen all unsere Kompetenzen der Nachhaltigkeit, Effizienz und Neugier ein, so dass wir neuste Technologien und über Jahrzehnte erworbene Kompetenz und Erfahrung fortlaufend einfließen lassen.

Im Rahmen der Erneuerung der biologischen Reinigungsstufe der ZKA Lemgo wird das Erfordernis eines 3. Nachklärbeckens für die Mischwasserzuflüsse deutlich. Mit Hilfe von integrierten Betrachtungen und modelltechnischen Untersuchungen von Kanalnetz und Kläranlage können jedoch ganzheitliche Optimierungsansätze für das Gesamtsystem entwickelt werden, mit denen der Neubau verzichtbar wird.
Wesentliche Ansätze sind die generelle Verringerung der maximalen Mischwasserzuflüsse durch Maßnahmen, die das Speichervolumen im Kanalnetz bzw. im Zulauf zur ZKA optimal ausnutzen. Der maximale Zufluss, der kritische Schlammvolumenbeschickungen zur Folge haben kann, wird damit einerseits deutlich seltener erreicht, andererseits wird die CSB-Entlastungsfracht aus dem Kanalnetz ins Gewässer signifikant verringert.
Für die Fälle, in denen weiterhin eine Überschreitung der Belastung vorliegt (ca. 8-mal pro Jahr), wird der maximale Mischwasserzufluss zur ZKA mittels einer Steuerung reduziert. Dieser minimale Sollwert für den Mischwasserzufluss liegt weiterhin oberhalb des Maximalwerts gemäß Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 198. Die Jahresentlastungsfracht aus dem Kanalnetz wird mit den Maßnahmen gegenüber dem Ist-Zustand insgesamt verringert.
Die zuständige Genehmigungsbehörde, die Bezirksregierung Detmold, fordert im Vorfeld der abschließenden Genehmigung ergänzend zu den bisherigen theoretischen Betrachtungen einen 18-monatigen Testbetrieb. Ist dieser erfolgreich, können Investitionen in einer Größenordnung von vier Millionen Euro eingespart werden.
Die Veröffentlichung dazu finden Sie in der Ausgabe 1/2017 der Zeitschrift KA Korrespondenz Abwasser, Abfall.